Ambulante Weiterbildung in der Augenheilkunde
Die fachärztliche Weiterbildung ist derzeit im berufspolitischen Fokus. Krankenhäuser begründen damit Existenzberechtigung, mit Verweis auf das Groß der Versorgungsfälle und die anstehende Ambulantisierung verlangen vertragsärztliche Organisationen stärkere Förderung der ambulanten Weiterbildung. Aktuell wird zwar die allgemeinmedizinische Weiterbildung massiv gefördert (laut einem KBV-Vertreter mit 0,5 Mrd. p.a.), aber es fehle Geld für die fachärztliche ambulante Weiterbildung. Nach Auffassung von Weiterbildungsassistenten (WBA) stehen ambulante Weiterbildungsstätten gar nicht schlecht da: sie erreichen vergleichsweise höhere Zustimmungswerte bei WBA. Aus Basis der Daten aus Qualitätsberichten der Krankenhäuser und der KBV berechnet, entfallen fallen rd. 40 % der WBA-Vollzeitäquivalente in der Augenheilkunde auf ambulante Weiterbildung, davon die deutliche Mehrheit in Ambulanzen an Krankenhäusern. In der Augenheilkunde war 2020 rund jeder siebte Vertragsarzt auch Weiterbilder, in der gesamten allgemeinen fachärztlichen Versorgung war es hingegen nur rund jeder zwölfte. Die ambulante Weiterbildung hat viel Luft nach oben: Bei Universitätsabgänger fehlt oft das Wissen um die Möglichkeit zur Weiterbildung in vertragsärztlichen Zentren. Es braucht die richtigen organisatorischen und (KV-einheitlichen) finanziellen Eckdaten und eine transparente Genehmigungspraxis der Kammern zur Weiterbildungsberechtigung. Die Weiterbildungssituation in der Augenheilkunde loten wir in einem Artikel in Ophthalmologie Concept aus, den Artikel finden Sie hier.