Meldungen des OcuNet Verbunds
Krankenhausstrategie 2020
Düsseldorf – Kliniken in dünner besiedelten Regionen geben als wichtiges strategisches Ziel eine stärkere Beteiligung an der ambulanten Versorgung in ihrer Region und eine integrierte Versorgung mit anderen Leistungssektoren an. Sie sollten dazu auch auf Kooperationen mit ambulanten Versorgern setzen, also zum Beispiel auf Intersektorale Facharztzentren (IFZ). Darauf verweist die OcuNet Gruppe, ein verbandlicher Zusammenschluss von 19 bundesweit tätigen augenmedizinischen Zentren mit mehr als 300 Standorten.
Ende November hat das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) eine Studie mit dem Titel „Krankenhausstrategie 2020“ vorgestellt. Dafür gaben mehr als 200 Geschäftsführer von Krankenhäusern Antworten auf Fragen nach ihren Zielen für die nächsten Jahre. Dem DKI zufolge sind die Antworten repräsentativ.
Insgesamt streben 57 Prozent der Krankenhäuser eine stärkere Beteiligung an der ambulanten ärztlichen Versorgung in ihrer Region an. In dünn besiedelten Gebieten ist dies für mehr als 72 Prozent der Häuser ein sehr oder ziemlich wichtiges Ziel, in Großstädten nur für 56 Prozent. An einer integrierten Versorgung mit anderen Leistungssektoren sind mit 58 Prozent vor allem Krankenhäuser in ländlichen Kreisen mit Verdichtungsansätzen sehr oder ziemlich interessiert. Was die Kliniken sich darunter im Einzelnen vorstellen, geht aus der Studie jedoch nicht hervor.
Es sei sinnvoll und erfreulich, dass man im stationären Bereich teilweise intensiv über Kooperationen zur Förderung von sektorenübergreifenden Angeboten nachdenke, so die OcuNet Gruppe. Aber man müsse nicht alles neu erfinden. In Intersektoralen Facharztzentren (IFZ) stellen Ärztinnen und Ärzte eines Zentrums in Kooperation mit einem oder mehreren Krankenhäusern schon heute die ganze Versorgungsbandbreite von ambulanter Grund- und Spezialversorgung bis zu stationärer Versorgung in einer Region sicher. Die Zentren versorgen mit Hilfe weiterer Standorte häufig auch Patienten in entlegenen Regionen, in denen das Angebot an augenärztlichen Praxen und an augenärztlichen Abteilungen in Krankenhäusern häufig bereits sehr ausgedünnt ist. Typischerweise arbeiten in IFZ sowohl angestellte als auch selbstständige Ärztinnen und Ärzte, und zwar mit einer einheitlichen Vertretung nach außen. Dem medizinischen Nachwuchs bieten sie damit eine interessante berufliche Perspektive. Die Zentren der OcuNet Gruppe setzen die Kernidee der IFZ bereits um. IFZ sind grundsätzlich auch für andere Fachgebiete eine Versorgungsoption.